Marschiertor, Aachen

Das Aachener Marschiertor wurde um 1257 erbaut. Es gehört zu den mächtigsten noch erhaltenen Stadttoren Westeuropas. Es gehört zu den elf Stadttoren der Stadt Aachen, die von den Freihen Reichsstädtischen Stadtsoldaten und Stadtmilizen bewacht wurden. Das Marschiertor gehörte wie das Ponttor 24 zu den vier Haupttoren des zweiten vom 14 bis zum 15. Jahrhundert errichteten Stadtbefestigungsrings Aachen. Von den Stadttoren dieses zweiten Stadtbefestigungsrings ist heute - neben dem Marschiertor - nur noch das Ponttor 24 erhalten. Das Marschiertor steht am Ende der Franzstraße und am Anfang der ehemaligen Landstraße in die Stadt Burtscheid, die am im zweiten Weltkrieg zerstörten Burtscheider Obertor endet.

Mit seinen Räumlichkeiten fungierte das Marschiertor in früherer Zeit als Hauptwaffenplatz. In der wechselvollen Geschichte der Jahrhunderte erfuhr das Marschiertor nicht nur Besetzungen und Belagerungen unterschiedlicher Soldatengruppen, sondern bot mancher artfremden Verwendung Obdach. So war es zeitweise Rumpelkammer, Obdachlosenunterkunft, Jugendherberge und schließlich HJ-Heim.

Nach erheblicher Beschädigung durch Brandbomben im Jahr 1943 wurde es provisorisch wiederhergestellt.
Im Jahr 1964 wurde das Marschiertor durch Ratsbeschluss in die Obhut der Stadtgarde Oecher Penn von 1857 e.V. gegeben. Mit großem investivem Aufwand von etwa 5000 Arbeitsstunden durch Vereinsmitglieder und etwa 520.000 Euro durch Spenden und Unterstützer wurde es zu einem wahren Kleinod der Stadt Aachen gestaltet.

Heute bietet der große Waffensaal Platz für 200 Gäste und einen historischen Rahmen für die vielfältigen Vereinsaktivitäten.

Das Marschiertor hatte wie fast alle anderen Aachener Stadttore (Es gibt nur eine Ausnahme) ursprünglich ein Vortor, ähnlich dem heute noch erhaltenen Vortor des Ponttors.